Erste gemeinsame WEA-UN-Sitzung im deutschen UN-Drehkreuz in Bonn

In der vergangenen Woche fand in Bonn die erste gemeinsame Sitzung der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) und Organisationen der Vereinten Nationen statt. Hochrangige WEA-Vertreter*Innen trafen sich mit Vertreter*Innen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) und der SDG-Aktionskampagne. Alle drei UN-Einheiten haben Büros im deutschen UN-Drehkreuz in Bonn. Die Sitzung war Teil des Programms des WEA Global Leadership Team Meetings, das vom 25. bis 27. Februar in Bonn stattfand und zu dem das Büro des Generalsekretärs sowie Abteilungsleiter, Leiter regionaler und nationaler Allianzen und WEA-Netzwerke, auch bekannt als Kommissionen, Initiativen und Task Forces, zusammenkamen.

Der Gastgeber der Sitzung, der stellvertretende Exekutivsekretär der UNCCD, begann die Sitzung mit der Feststellung, dass die meisten religiösen Texte daran erinnern, dass Land heilig ist und geschützt werden muss. Er fuhr fort, dass ein wertebasierter Ansatz an Landbewirtschaftung einen einzigartigen Mehrwert für die Arbeit der UNCCD darstellt, da religiöse Führer einen großen Einfluss darin haben, ihre Anhänger*Innen zur Änderung von Konsum- und Produktionsmustern aufzurufen. Die UNCCD ist das einzige rechtsverbindliche internationale Abkommen, das Umwelt und Entwicklung mit nachhaltiger Landbewirtschaftung verbindet.

Im Anschluss stellte der Koordinator der Faith for Earth Initiative beim UN-Umweltprogramm die Strategie des Programms vor, mit religiösen Organisationen im Kampf gegen Umweltzerstörung zusammenzuarbeiten. UNEP ist eine der ersten UN-Agenturen, die eine Strategie für ihr Engagement mit glaubensbasierten Organisationen verabschiedet hat, und die WEA ist ein enger Partner von UNEP Faith for Earth. Dieses Engagement basiert auf dem Verständnis, dass das Konzept der “Verantwortung für die Erde” allen Religionen gemeinsam ist. Der UNEP-Vertreter erkannte an, dass viele religiöse Organisationen bereits auf eine gesunde Umwelt hinarbeiten. Daher betrachtet UNEP religiöse Organisationen als sehr wichtige Partner bei der Verwirklichung der “grünen SDGs”, d.h. der SDGs, die sich auf Umwelt, Wasser und Klima beziehen.

Die Präsentation der Vertreterin der SDG-Aktionskampagne veranschaulichte die Aktivitäten der Kampagne und die Interessengruppen, die sich der Kampagne angeschlossen haben. Bislang spielten religiöse Organisationen in der SDG-Aktionskampagne eine weniger prominente Rolle. Dies soll sich ändern, und ein Ergebnis der gemeinsamen Sitzung ist die Planung einer vertieften Zusammenarbeit zwischen der SDG-Aktionskampagne und der WEA. Die WEA als globales Netzwerk mit Verbindungen zur nationalen und lokalen Ebene in allen Teilen der Welt besitzt eine starke mobilisierende Kraft. Darüber hinaus trägt ein großer Teil der Arbeit der WEA zur nachhaltigen Entwicklung bei, auch wenn sie nicht ausdrücklich in der Sprache der SDGs formuliert ist, z.B. der Kampf gegen Armut, Klimawandel und Umweltzerstörung, den viele evangelikale Gemeinschaften auf der ganzen Welt in ihrer täglichen Wohltätigkeitsarbeit kämpfen.

Die Mitglieder des WEA Global Leadership Teams reagierten sehr positiv auf die Präsentationen der UN-Vertreter*Innen und identifizierten viele Synergien. Matthias Boehning, UN-Verbindungsperson der WEA in Bonn und Direktor des WEA-Zentrums für Nachhaltigkeit, erklärte: “Die Weltweite Evangelische Allianz strebt einen strukturierten Dialog und eine Partnerschaft mit den UN-Organisationen an, um gemeinsam relevante Fragen der nachhaltigen Entwicklung zu behandeln. Glaubensgemeinschaften, insbesondere ein großes globales Netzwerk wie die WEA, verfügen über einzigartige Ressourcen, Verbindungen und Möglichkeiten, um zur Erreichung der SDGs beizutragen”. Andere WEA-Vertreter dankten den UN-Kolleg*Innen und hoben die Verbindungen zwischen ihrer Arbeit und der Arbeit der UN in vielen Bereichen der nachhaltigen Entwicklung hervor.

Die gemeinsame Sitzung von WEA und UNO zeigte einmal mehr, dass religiöse Organisationen und multilaterale UNO-Organisationen oft für die gleichen Ziele arbeiten, mit der Motivation, das Leben der Menschen auf einem gesunden Planeten zu verbessern. Während die Weltanschauung, die die jeweiligen Organisationen motiviert, unterschiedlich sein mag, ist die Vision von einer friedlichen und gesunden Welt sehr ähnlich. Dies bietet eine solide Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen zwischenstaatlichen Organisationen und kirchlichen Organisationen in vielen Bereichen der nachhaltigen Entwicklung. Der fruchtbare und produktive Dialog auf der gemeinsamen WEA-UN Sitzung ist eine gute Basis für eine langfristige Partnerschaft. Denn schließlich gibt es bei natürlichen Ressourcen keine religiösen Grenzen.

Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) hat einen verstärkten strategischen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit Organisationen der Vereinten Nationen in Bezug auf die Ziele der nachhaltigen Entwicklung gelegt. Als globales Dachorgan ist die WEA in fast allen Bereichen der nachhaltigen Entwicklung aktiv, vom Kampf gegen Armut über mehr und bessere Bildung bis hin zum Eintreten für die Menschenrechte, insbesondere Religionsfreiheit. Mit ihrer Creation Care Task Force und dem WEA Sustainability Center engagiert sich die WEA aktiv im Kampf gegen den Klimawandel.

Erste gemeinsame Sitzung der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) und Organisationen der Vereinten Nationen in Bonn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert